Das Rhenanenhaus

“Das Zentrum des Vereinslebens”

1882 wurde das Rhenanenhaus in der Ermekeilstrasse 26 (Südstadt) erbaut und am 11. Februar 1920 vom Verein “Haus Unitas Rhenania Bonn” gekauft. 1938 beschlagnahmt, nachdem auf Anweisung des Reichsführers-SS Himmler der Unitas-Verband verboten wurde, wird 1943 das Deutsche Reich als Eigentümer des Hauses in das Grundbuch beim Amtsgericht Bonn eingetragen. Durch den ersten Wiedergutmachungsvergleich des Landgerichts Bonn kehrt das Haus 1953 in den Besitz der Unitas Rhenania zurück.

Das Haus auf einem Grundstück von ca. 600 m² bietet heute elf Zimmer für Studenten (Mietpreise zwischen 90,- Euro und 130,- Euro) und den vielleicht „schönsten“ Kneipsaal des Verbandes. Den Hausbewohnern steht eine Küche, ein Fernsehraum, eine Kellerbar und ein grosser Garten zur Verfügung.

“Zur Eintragung in die Denkmalliste, Januar 1992, Baubeschreibung Gebäude Ermekeilstraße 26, Bonn”

Erbaut 1882 für Carl Mertens von dem Architekten Heinrich Schneberger zusammen mit den Häusern 24 und 28. 1926 Entfernung einer Zwischenwand im 1. Obergeschoß straßenwärts. 3-geschossiger Putzbau in 3 Achsen mit seginentbogigen Tür- und Fensteröffnungen. Horizontale Gliederung durch Stock- und Brüstungsgesimse, die Obergeschosse sind mit feiner aufgeputzter Bandgliederung verziert. Vertikalgliederung im Erdgeschoß durch aufgeputzte Pilaster und Lisenen. Die Eingangstüröffnung befindet sich in der linken Achse. Die Fensteröffnungen im 1. Obergeschoß sind durch aufgeputzte Ädikula-Rahmungen mit Dreiecksgiebelverdachungen besonders betont. Die Fensteröffnungen im 2. Obergeschoß haben zierliche Rechteckrahmungen. Oberer Abschluß durch weit vorkragendes Kranzgesims auf Konsolen. Der originale Grundriß ist in allen Geschossen im wesentlichen erhalten.

Begründung der Denkmaleigenschaft gemäß § 2 DSchG NW: Erst nach der Niederlegung der Stadtbefestigung ab 1825 konnte sich Bonn über seinen mittelalterlichen Kern hinaus ausdehnen. Die Neubebauung kam zunächst nur schleppend in Gang und beschränkte sich im wesentlichen auf die stadtnahen Parzellen und die rheinzugewandten Grundstücke der heutigen Adenauerallee. Die Zeit der intensivsten Bautätigkeit liegt in den Jahren 1890 – 1914. Während dieser Zeit verdoppelte sich die Einwohnerzahl und die Bebauung erreichte die Gemeindegrenzen von Poppelsdorf und Kessenich.

Im Gegensatz zur nördlichen Stadterweiterung, die vorwiegend von Handwerkern, kleinen Angestellten und Arbeitern bewohnt wurde, ist die “Südstadt” ein spezifisch bürgerliches Wohnquartier. Das städtebauliche Grundkonzept orientierte sich anfangs anscheinend an dem Ideal der Villa suburbana, das jedoch durch die beschränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten und kleinteilige Parzellierung nur ansatzweise zum Tragen kam. Ansätze dieses Konzeptes, auch in den späteren Bauphasen, lassen sich bei den klassizistischen Bauten noch in den turrnartigen Aufbauten fassen. Im übrigen bleiben lediglich die Vorgärten und die baumbestandenen Straßenzüge von dem Ideal der ländlichen Villa übrig.

Durch die bis heute erhaltene Geschlossenheit des Wohngebiets gibt die Bebauung in beispielhafter Weise die architektonische Entwicklung des Wohnhausbaues bis zum 1. Weltkrieg wieder. Von den klassizistischen Anfängen über die zahlreichen Beispiele historischer Architektur bis hin zu den Dekorationsformen des Jugendstils und deren Überwindung durch mehr linearen Fassadenschmuck hat sich mit der Bonner Südstadt ein Architekturensemble erhalten, das in der Bundesrepublik fast einzigartig ist.
Zu Beginn der 80er Jahre erreichte die Bebauung die Gemeindegrenzen von Poppelsdorf. Die Erschließung der Grundstücke zwischen der Gemeindegrenze und dem eigentlichen Ortskern wurde von privaten Unternehmern durchgeführt, die gleichzeitig größeren Grundbesitz in diesem Gebiet besaßen. An erster Stelle ist hier Heinrich Ermekeil zu nennen, der die Schloß-, Kurfürsten-, Argelander-, Goeben-, Roon- (heute: Wilhelm-Levison-) und Errnekeilstraße sowie die Kirschallee anlegte. Die Ermekeilstraße ist eine der ersten Straßen, die auf dem Gerneindegebiet Poppelsdorfs erbaut wurde. Die Planungen für die Straße reichen wahrscheinlich bis zum Anfang der 70er Jahre zurück, da die ersten Gebäude der Straße (Nr. 1 und 2) die später angelegte Straßentrasse berücksichtigten.

Die Errichtung der Großzahl der Wohnhäuser fällt mit dem Bau der Ermekeilkaserne (1882-83) zusammen. Bis zum Jahr 1903/04 war die Bebauung der Straße abgeschlossen. Auffällig ist in der Ermekeilstraße die Vielzahl von Ladeneinbauten und Gastwirtschaften, die sich in den Erdgeschossen der im übrigen als Wohnhäuser genutzten Bauten befinden. Diese Läden dienten wohl vorrangig der Versorgung der in der Kaserne stationierten Soldaten. Die Wirtschaftskraft dieses Klientels scheint jedoch nicht besonders groß gewesen zu sein, da die Straße lange Zeit als “Arme-Kääl-Strooß” bezeichnet wurde.

Das Gebäude der Ermekeilstraße 26 gehört zu den frühen Bauten dieses Straßenzuges. Im Zusammenhang mit den übrigen Bauten der fast vollständig erhaltenen Straße ist das Wohnhaus (trotz Veränderung von Tür und Fenster) ein unverzichtbarer Bestandteil der Bonner Südstadt und damit bedeutend für die Geschichte der Stadt Bonn.

Neben dem äußeren Erscheinungsbild ist auch die innere Raumaufteilung und Ausstattung der Häuser von Bedeutung, da sie Zeugnis über die Wohnverhältnisse und -kultur ihrer Entstehungszeit ablegen. Das Gebäude ist folglich als Ganzes ein sozio-kulturelles Dokument der zeitgenössischen Lebensverhältnisse. An der Erhaltung und Nutzung des Gebäudes besteht aus wissenschaftlichen (siedlungs-, stadt- und architekturgeschichtlichen) Gründen ein öffentliches Interesse.

Inmitten der Bonner Südstadt, eine der schönsten Ecken der Bundesstadt

Das Rhenanenhaus liegt inmitten der schönen Bonner Südstadt, ist mit dem Fahrrad in fünf Minuten von der Innenstadt/Uni-Hauptgebäude zu erreichen und ist ebenfalls nur fünf Minuten von den naturwissenschaftlichen und medizinischen Instituten in Poppelsdorf entfernt.

In der Nähe befinden sich diverse Lebensmittelgeschäfte und auch die Strassenbahnhaltestelle der Linien 61 und 62 sind nur wenige Minuten vom Haus entfernt.

Das Haus ist in einem für die Bonner Südstadt typischen Stil der Jahrhundertwende erbaut und bietet neben den elf Studentenzimmern einen sehr gemütlichen Aufenthaltsraum, eine Kellerbar bzw. Fernsehkeller und nicht zuletzt den für Veranstaltungen genutzten Kneipsaal.

Die Zimmer sind im Durchschnitt 15 bis 20 Quadratmeter gross und sind mit Hochbetten versehen, sind teilmöliert und besitzen teilweise Waschbecken.

Im Haus besteht ein Wireless LAN mit einer VDSL-Flatrate, so dass jeder Hausbewohner ohne weitere Kosten einen Internet-Anschluss zur Verfügung hat.

Der oben angegebene Preis beinhaltet sowohl Heizungs-, Wasser-, Strom- und WLAN-Nutzungskosten. Für jede Etage existiert ein Badezimmer zur gemeinsamen Benutzung.

Die Küche wird von allen Hausbewohner gemeinsam benutzt, des weiteren ist eine Waschmaschine vorhanden und nicht zuletzt ist der grosse Garten (ca. 200 qm) zu erwähnen, der besonders im Sommer ein idealer Platz zum Lernen ist oder einfach nur zum Ausruhen einlädt.

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